Durchschnaufen...
Gestern bekam ich einen sehr guten Rat.
Ein sehr netter Mensch schrieb mir eine SMS. Er kennt solche Situationen gut, ich soll durchschnaufen und mir nix gefallen lassen. So weit so gut. Wirklich ein sehr schöner Rat. Allerdings in der Umsetzung äußerst schwierig. Okay, splitten wir den Vorschlag doch mal auf:
- Kenntnis solcher Situationen:
Kein wirklich Ratschlag, sondern eine Bekundung, das es noch andere Menschen gibt, die solche Zustände kennen und auch schon erlebt haben. Das finde ich natürlich sehr schön zu wissen und es hat mir auch sehr geholfen, es von diesem Menschen zu hören. Aber natürlich wußte ich das vorher auch schon. Die Wirkung dieses Statements verpuffte damit leider ein kleines bißchen.
- Durchschnaufen:
Ja, zu gerne würde ich auch diesen wundervollen Rat befolgen. Aber da taucht schon das nächste Problem auf.
Durchschnaufen mit Asthma ist schwierig...
Um Wikipedia mal wieder zu bemühen: Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit.
Überempfindlich bin ich wohl in der Tat.
Diese Krankheit ist der Teufel. Viele Leute meinen, bei Asthma würde man keine Luft bekommen. Das ist so nicht wirklich richtig. In Wirklichkeit bekommt man eher die eingeatmete Luft nicht wieder raus und somit kann auch keine neue rein.
Tja, mit dem Loslassen habe ich es nicht wirklich. Sei es nun die eingeatmete Luft, die unterdrückten Emotionen oder die überflüssigen Kilos. Alles klebt an mir wie Pattex.
- Laß Dir nix gefallen:
Tja, hätte ich diesen Rat doch mal vorher befolgt. Ich befürchte, durch meine Gutmütigkeit bin ich erst in diese ganze prekäre Lage geraten.
Ich bin einfach zu nett für diese Welt. Ist aber auch echt scheußlich mit mir.
Ein paar Beispiele, diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sekündlich ergänzt:
Im Büro grüße ich unsere Putzfrau, die manche nicht mal mit dem Arsch anschauen;
Im Straßenverkehr bestehe ich nicht unbedingt auf meiner Vorfahrt, wenn ich sehe, daß es anders besser ist;
Wenn ich frage: „Wie geht es Dir?“, will ich doch tatsächlich wissen, wie es der Person geht und höre auch noch zu;
Wenn mein Kollege an dem Tag freihaben will, an dem ich auch gerne frei hätte, sage ich natürlich: „Klar, kein Problem, ich bin ja da“;
Im Restaurant gebe ich auch dann Trinkgeld, wenn die Bedienung unterirdisch war;
Mit Sicherheit helfe ich auch der überforderten Kollegin, auch wenn ich selber zu viel Arbeit hab;
Streit versuche ich erst gar nicht aufkommen zu lassen oder wenn er da ist, schnell wieder zu schlichten;
Meinen Freunden gebe ich mein letztes Hemd, auch wenn ich dann selbst keins mehr hab;
Ich lächle, auch wenn ich traurig bin;
Ich halte auch die linke Wange hin, wenn man mich auf die rechte schlägt;
Im Supermarkt helfe ich der alten Dame, Dinge aus dem obersten Regal zu holen oder die winzigkleinen Preise auf den Schildern zu entziffern;
Im gleichen Supermarkt sehe ich, ein paar Schritte weiter, ein kleines Kind stehen und heulen. Da nehme ich selbstverständlich das Kind an die Hand und suche die vermeintlich verlorengegangene Mama, Trösten inklusive;
Die letzte Gurke im Regal überlasse ich ohne Zögern dem traurig aussehenden Mann, der sicher daheim Schläge bekommt, wenn er seinen Einkaufszettel nicht akkurat abgearbeitet hat;
An der Kasse bekommt die Kassiererin natürlich einen schönen Tag gewünscht und ein freundliches Lächeln sowie tatsächlichen Augenkontakt, auch wenn sie zumeist ungläubig zurückblickt;
Den jungen Mann, den ich vorgelassen habe, weil er nur ne Flasche Cola und ne Tüte Gummibärchen hatte, sollte ich auch noch erwähnen;
Auf dem Supermarktparkplatz treffe ich die alte Dame wieder und helfe ihr mit den Tüten und natürlich auch über die Straße, ob sie will oder nicht;
Wie kann ich nur? Werde sofort meine Strategie ändern.
Was haben mir diese SMS und die darin enthaltenen Ratschläge denn nun gebracht?
Nun, zum einen habe ich mich sehr gefreut über den speziellen Absender dieser SMS. Zaubert er doch immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht und sorgt für einen leicht erhöhten Herzschlag...
Zum anderen waren die Ratschläge wirklich gut. Leider wird es mit der Umsetzung noch ein Weilchen dauern. Ich werde daran arbeiten, versprochen!
Doch, eine Erkenntnis habe ich wohl doch gewonnen:
Weiß ich doch jetzt wenigstens, wieso ich immer so lange beim Einkaufen brauche...
Ein sehr netter Mensch schrieb mir eine SMS. Er kennt solche Situationen gut, ich soll durchschnaufen und mir nix gefallen lassen. So weit so gut. Wirklich ein sehr schöner Rat. Allerdings in der Umsetzung äußerst schwierig. Okay, splitten wir den Vorschlag doch mal auf:
- Kenntnis solcher Situationen:
Kein wirklich Ratschlag, sondern eine Bekundung, das es noch andere Menschen gibt, die solche Zustände kennen und auch schon erlebt haben. Das finde ich natürlich sehr schön zu wissen und es hat mir auch sehr geholfen, es von diesem Menschen zu hören. Aber natürlich wußte ich das vorher auch schon. Die Wirkung dieses Statements verpuffte damit leider ein kleines bißchen.
- Durchschnaufen:
Ja, zu gerne würde ich auch diesen wundervollen Rat befolgen. Aber da taucht schon das nächste Problem auf.
Durchschnaufen mit Asthma ist schwierig...
Um Wikipedia mal wieder zu bemühen: Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit.
Überempfindlich bin ich wohl in der Tat.
Diese Krankheit ist der Teufel. Viele Leute meinen, bei Asthma würde man keine Luft bekommen. Das ist so nicht wirklich richtig. In Wirklichkeit bekommt man eher die eingeatmete Luft nicht wieder raus und somit kann auch keine neue rein.
Tja, mit dem Loslassen habe ich es nicht wirklich. Sei es nun die eingeatmete Luft, die unterdrückten Emotionen oder die überflüssigen Kilos. Alles klebt an mir wie Pattex.
- Laß Dir nix gefallen:
Tja, hätte ich diesen Rat doch mal vorher befolgt. Ich befürchte, durch meine Gutmütigkeit bin ich erst in diese ganze prekäre Lage geraten.
Ich bin einfach zu nett für diese Welt. Ist aber auch echt scheußlich mit mir.
Ein paar Beispiele, diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sekündlich ergänzt:
Im Büro grüße ich unsere Putzfrau, die manche nicht mal mit dem Arsch anschauen;
Im Straßenverkehr bestehe ich nicht unbedingt auf meiner Vorfahrt, wenn ich sehe, daß es anders besser ist;
Wenn ich frage: „Wie geht es Dir?“, will ich doch tatsächlich wissen, wie es der Person geht und höre auch noch zu;
Wenn mein Kollege an dem Tag freihaben will, an dem ich auch gerne frei hätte, sage ich natürlich: „Klar, kein Problem, ich bin ja da“;
Im Restaurant gebe ich auch dann Trinkgeld, wenn die Bedienung unterirdisch war;
Mit Sicherheit helfe ich auch der überforderten Kollegin, auch wenn ich selber zu viel Arbeit hab;
Streit versuche ich erst gar nicht aufkommen zu lassen oder wenn er da ist, schnell wieder zu schlichten;
Meinen Freunden gebe ich mein letztes Hemd, auch wenn ich dann selbst keins mehr hab;
Ich lächle, auch wenn ich traurig bin;
Ich halte auch die linke Wange hin, wenn man mich auf die rechte schlägt;
Im Supermarkt helfe ich der alten Dame, Dinge aus dem obersten Regal zu holen oder die winzigkleinen Preise auf den Schildern zu entziffern;
Im gleichen Supermarkt sehe ich, ein paar Schritte weiter, ein kleines Kind stehen und heulen. Da nehme ich selbstverständlich das Kind an die Hand und suche die vermeintlich verlorengegangene Mama, Trösten inklusive;
Die letzte Gurke im Regal überlasse ich ohne Zögern dem traurig aussehenden Mann, der sicher daheim Schläge bekommt, wenn er seinen Einkaufszettel nicht akkurat abgearbeitet hat;
An der Kasse bekommt die Kassiererin natürlich einen schönen Tag gewünscht und ein freundliches Lächeln sowie tatsächlichen Augenkontakt, auch wenn sie zumeist ungläubig zurückblickt;
Den jungen Mann, den ich vorgelassen habe, weil er nur ne Flasche Cola und ne Tüte Gummibärchen hatte, sollte ich auch noch erwähnen;
Auf dem Supermarktparkplatz treffe ich die alte Dame wieder und helfe ihr mit den Tüten und natürlich auch über die Straße, ob sie will oder nicht;
Wie kann ich nur? Werde sofort meine Strategie ändern.
Was haben mir diese SMS und die darin enthaltenen Ratschläge denn nun gebracht?
Nun, zum einen habe ich mich sehr gefreut über den speziellen Absender dieser SMS. Zaubert er doch immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht und sorgt für einen leicht erhöhten Herzschlag...
Zum anderen waren die Ratschläge wirklich gut. Leider wird es mit der Umsetzung noch ein Weilchen dauern. Ich werde daran arbeiten, versprochen!
Doch, eine Erkenntnis habe ich wohl doch gewonnen:
Weiß ich doch jetzt wenigstens, wieso ich immer so lange beim Einkaufen brauche...
Thiara - 16. Oktober, 10:25
719 Flügelschläge - aufbewahrt unter Alltagsgeschichten...
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