Ich weiß nimmer weiter, ich lasse mich total treiben, es ist mir alles scheißegal...
Ich will nicht mehr denken, ich will einfach nur merken, daß ich immer noch lebe...
Ich will meinen Verstand ausknipsen und mein Unterbewußtsein an die Oberfläche kommen lassen...
Ich will leben, ich will lieben, ich will lachen...
Nach all den Jahren voller Demütigungen und Ängsten und Sorgen und Chaos will ich endlich nur noch leben, nur noch genießen, nur noch ausbrechen aus was auch immer...
Ich will die Wildheit meiner Jugend wieder spüren, die Unbeschwertheit, die wilde Kraft in mir, die mich nicht verzweifeln ließ...
Ich will die Frau wiederfinden, die noch Hoffnung hatte, auf Glück, auf Zufriedenheit, auf Liebe und ein schönes Leben...
Ich bin so desillusioniert, so dermaßen am Ende meiner Kraft, so ernüchtert vom Leben und der Liebe und von den meisten Menschen...
Ich glaube an nichts mehr und ich vertraue mir selber nicht mehr...
Ähm, ich glaube, ich habe grad ein Déjà-Vu...
779 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gedankensplitter...
Notiz an mich:
STUNDENLANGES ANSTARREN DES HANDYS FÜHRT IMMER NOCH NICHT DAZU, DASS MAN EINE SMS ERHÄLT ODER DASS ES KLINGELT !
Und schon gar nicht vom ersehnten Absender...
Notiz Ende !
998 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gegenwärtiges...
Ich muß jetzt dringend mein Leben ändern, sonst habe ich die längste Zeit ein Leben gehabt...
Ich merke schon wieder, daß ich an allem zweifle und an allem verzweifle...
Und dem muß ich entgegenwirken...
Mit lauter kleinen Schritten werde ich nun versuchen vorwärts zu gehen...
Mag mich jemand an die Hand nehmen?
748 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gegenwärtiges...
„Warum fragst Du ihn nicht einfach direkt?“
„Kann nicht.“
„Ja, wenn man direkt fragt, dann könnte man ja auch eine direkte Antwort bekommen.“
„Genau. Das ist ja das Problem.“
„Eigentlich solltest Du Dir selber keine Männer mehr aussuchen.“
617 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gestern habe ich es doch tatsächlich endlich mal geschafft, zum Kreisverwaltungsreferat bzw. zum Bürgerbüro zu gehen. Aber natürlich nicht aus freien Stücken, sondern nur, weil mir mies und fies mit Lohnkürzung gedroht wurde.
Ich wurde doch glatt von meiner Firma aufgefordert, doch bitte endlich meine Lohnsteuerkarte einzureichen. Ansonsten würde mir mein Gehalt mit Steuerklasse 6 berechnet werden.
Was haben die denn eigentlich für Probleme, es war doch erst der 19. Februar. Die müßten mich doch nun schon wirklich lang genug kennen, oder?
In manchen Dingen brauche ich halt etwas mehr Zeit als andere Menschen. Das könnte doch wenigstens ein bißchen respektiert werden.
Aber nein, die Dame vom Lohnbüro war unerbittlich. Wenn die Karte nicht bis zum 20. Februar einträfe, dann könnte sie es nicht anders machen.
So weit, so gut. Ich machte mich also auf den Weg zur Höhle des Löwen – dem Amt. Bei der Gelegenheit konnte ich ja auch gleich einen neuen Personalausweis beantragen. Der alte Ausweis wurde mir ja schließlich erst Anfang März 2008 entwendet. Mitsamt dem Führerschein und anderen weiteren wertvollen Dokumenten, 85,69 EUR Bargeld und danach noch nett abgehobenen 5000.- EUR. Aber das ist schon wieder Stoff für eine weitere Geschichte.
Tags zuvor hatte ich extra auch noch Paßfotos gemacht. Wer hatte eigentlich diese blöde Idee mit diesen dämlichen biometrischen Fotos? Auf denen sieht wohl jeder aus wie ein Idiot. Gott sei Dank war es nur ein Paßbildautomat, so daß meine Flüche darüber wenigstens keinen Menschen trafen, sondern nur hinterm Schutz des Vorhanges mit einem Echo verhallten. Und wo wir schon bei Paßbildautomaten sind. Hiermit beantrage ich einen besseren und breiteren Stuhl und generell mehr Platz für Menschen mit dicken Ärschen Winterjacken.
„Bitte ziehen Sie eine Nummer“. Ich zog die Nummer 198. „Es warten noch 16 weitere Besucher vor Ihnen“ blinkte es mir aus dem Display entgegen. Na ja, das ging ja noch.
Die Wartezeit von ca. 20 Minuten verging dann auch ziemlich schnell. Ich vertrieb mir die Zeit wie immer mit psychologischen Menschheitsstudien.
Unglaublich, wie viele interessante Zeitgenossen es doch gibt. Das alles zu erzählen würde jetzt den Rahmen sprengen. Aber ab und an sollte man doch solche Orte aufsuchen und sich wirklich die Menschen mal genauer anschauen, ihnen bei diversen sinnlosen Aktionen zuschauen oder zufällig Handygespräche von ihnen belauschen. Das wirkt wie eine Frischzellenkur. Man fühlt sich plötzlich wieder jünger, hübscher, schlanker und vor allen Dingen viel intelligenter als vorher.
Ein Piepen riß mich aus meinen Gedanken und ein Blick auf das Display verriet mir, daß die Nummer 198, also ich, nun an der Reihe wäre.
Ich ging also frohen Mutes zu Platz Nummer 5, wo mich ein netter Beamter schon freudig erwartete.
Alles was ich brauchte war eine Lohnsteuerkarte, eine Ummeldung meines Wohnsitzes, einen neuen Personalausweis und einen vorläufigen Personalausweis, damit ich wenigstens ein gültiges Dokument in der Tasche habe. Ich sah mich schon in 5-10 Minuten mit all den schönen Papieren rausgehen.
Aber es kommt natürlich immer anders als gedacht.
Ich trug also alle meine Anliegen vor und gab dem netten Herrn noch zusätzliches Material zur weiteren Bearbeitung. Eine Kopie meines geklauten Ausweises (in weiser Voraussicht für solche Fälle gemacht), die Diebstahlsanzeige bei der Polizei und natürlich auch zwei der *ZENSIERT* schicken Paßfotos.
Doch plötzlich vernahm ich ein leises Geräusch aus weiter Ferne. Es kam immer näher und näher.
Ich konnte das Geräusch zuerst nicht einordnen und hörte angestrengter hin.
Es hörte sich an wie ein leises Wiehern.
Es kam weiter näher und in mir wuchs ein Verdacht.
Es wird doch nicht...
Doch, er war es und das Wiehern wurde immer lauter.
Mit weit geblähten Nüstern blieb der Amtsschimmel vor mir stehen.
Der Beamte stieg auf das weiße Pferd und der Dialog begann:
Beamter: Ich kann Ihnen das so nicht ausstellen. Ich muß zuerst Ihre Identität feststellen.
Ich: Das ist ja einfach, ich habe Ihnen ja extra eine Kopie meines alten Ausweises und die Diebstahlsanzeige mitgebracht. Außerdem noch die schicken Paßfotos.
Beamter: Na, das könnten Sie ja auch irgendwo auf der Straße gefunden haben.
Ich: Ja, das ist ja auch sehr wahrscheinlich, daß man gerade diese beiden Sachen auf der Straße findet, dann zufällig auch noch weiblich ist, sich im gleichen Alter befindet und zu allem Überfluß auch noch exakt so wie auf dem Foto aussieht... Nein, habe ich nicht...
Beamter: Ich muß mal telefonieren.
(Beamter telefoniert 10 Minuten. Ich beobachte derweilen eine Frau, die am übernächsten Platz sitzt und versucht, einen Reisepaß zu bekommen. Die Dame diskutiert recht wild mit der Beamtin und stellt immer wieder die gleichen Fragen und bekommt immer wieder dieselben Antworten. „Können Sie mir versichern, daß der Reisepaß in 4 Wochen und einem Tag da ist?“ „Das haben wir nicht in der Hand, das wird zentral in der Bundesdruckerei gemacht. Sie können aber dort gerne den Status immer wieder per Internet oder Telefon erfragen!“ „Aber können SIE mir sagen, ob der Paß.... ?“ Das ganze geht ca. 10mal hin und her, dann stellt mein Gehirn wegen schwerer Unterforderung auf Durchzug.)
Beamter: Ich muß mir jetzt erst mal eine Kopie ihres alten Ausweises schicken lassen, das geht ganz schnell.
Ich: Aber ich habe Ihnen doch eine Kopie meines alten Ausweises mitgebracht. Zudem noch schicke Paßfotos.
Beamter: Ich muß mir aber von offizieller Stelle eine Kopie schicken lassen.
(25 Minuten vergehen. Ich rutsche ungeduldig auf dem Stuhl hin und her. Der Beamte geht irgendwelche Sachen kopieren, kommt dann wieder und redet mit mir über das Wetter und weitere Belanglosigkeiten. Die Dame am übernächsten Platz hat immer noch nicht mit der Fragerei aufgegeben. Ich schalte weiter auf Autopilot.)
Beamter: Oh, es ist ja schon gleich Mittag. Und ich muß mich dann endlich nicht mehr mit euch nervigen Antragstellern abgeben.
(Faxgeräusch ertönt.)
Beamter: Oh, ich glaube, da kommt ein Fax.
(Beamter steht langsam auf und schlurft zum Faxgerät. Ich hätte in der Zwischenzeit mein Abitur nachmachen können, aber ich habe mich letztendlich doch dagegen entschieden. Bildung wird eindeutig überbewertet.)
Beamter: Da haben wir ja die Kopie Ihres Ausweises. Aufgrund dieser Kopie kann ich Ihnen natürlich gerne einen neuen Ausweis erstellen. Wenn es denn unbedingt sein muß.
Ich: Sie dämlicher Idiot, das ist EXAKT die gleiche Kopie wie meine Kopie. Was ist daran jetzt anders?? HÄÄÄH? Können Sie mir das mal erzählen? Das Foto darauf sieht mir auch immer noch verdammt ähnlich! Arrrrgggggggggggggggghhhhhhhhhhh, Scheiß Amt, Scheiß Beamte, Scheiß verfluchter Schimmel... Vielen Dank!
Beamter: Zur Vorbeugung können Sie von dem jetzt neu ausgestellten Ausweis eine Kopie machen, die sie dann bei eventuellem Verlust vorlegen können!
Ich: Sie meinen, ich soll genau so eine Kopie machen, wie ich sie heute auch schon mitgebracht habe?
Beamter: Ja genau.
Ich: Äh... Aber sie mußten sich doch ein Fax schicken lassen... Äh, wissen Sie was, vergessen Sie´s einfach... Vielen Dank für den Hinweis und einen schönen Tag noch...
Für die noch ausstehende Beantragung meines Führerscheines nehme ich dann vorsichtshalber mal ein paar Karotten und Zuckerstückchen mit. Vielleicht schmeckt es dem weißen Pferdchen ja...
Thiara - 20. Februar, 14:34
1539 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Alltagsgeschichten...
Du siehst in den Spiegel
und siehst was Du nicht sehen willst
eine Person - Dir unbekannt
und doch
kommt es Dir so vor
als würdest Du sie kennen
sie ist Dir vertraut
und doch bist es nicht Du
Du bist darunter versteckt
Du bist darunter verborgen
wie ein Schatz
der gehoben werden muß
Thiara - 26. Januar, 13:18
631 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gedichte und Weisheiten...
Aus kleinen Mißverständnissen gegenüber der Wirklichkeit zimmern wir uns Vorstellungen und Hoffnungen zurecht und leben von den Brotrinden, die wir Kuchen nennen - wie arme Kinder, die Glücklichsein spielen...
Fernando Pessoa - Das Buch der Unruhe
Thiara - 23. Januar, 00:30
826 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gedichte und Weisheiten...
Das Neue Jahr 2009 ist erst 21 Tage alt und kann mich schon wieder gepflegt gern haben...
Man kann nicht sagen, daß ich nicht versucht habe, es zu mögen...
Wirklich, ich habe es echt versucht...
Nein, ganz im Gegenteil, ich habe das Neue Jahr sogar mit offenen Armen empfangen...
Silvester gefeiert mit lieben Freunden, um Mitternacht verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt, jeder Rakete am Himmel einen Wunsch mitgeschickt, gute Vorsätze gefaßt für´s neue Jahr...
Schlechte Eigenschaften ablegen, früher in die Arbeit kommen, abnehmen, Schulden abbauen, mit einem Lächeln durch die Welt gehen, den Mann für´s Leben finden... Und dergleichen mehr...
Alles wird besser, alles wird gut...
Die ersten Tage des Neuen Jahres habe ich auch mit lustigen Dingen verbracht: mit bunten Waffeln und leuchtenden Kinderaugen, mit der Planung von Grillabenden und Kichern bis tief in die Nacht, mit heimlichen Treffen (inkl. Lachanfall und schlechter Musik), mit Partys, mit Weggehen und mit viel Alkohol...
Tja, ganze 20 Tage hatte ich blendend gute Laune...
Und gestern abend - ich weiß nicht genau warum - schlich sich der Zweifel in mein Herz...
Der Zweifel verbreitete sich schnell...
Wie ein Virus, der die Festplatte löscht...
Unaufhaltbar schnell...
Er fand einen Weg in meinen Verstand und traf auf schon längst abgelegte Gedanken und riß sie wieder hervor, holte sie aus der hintersten Schublade und ließ sie offen liegen... Ungeschützt...
Er raste weiter durch den Körper, infizierte jede Zelle und ganz zum Schluß auch mein Herz...
Ich konnte mich nicht wehren, das Antiviren-Abonnement war bereits abgelaufen... Und niemand hatte es verlängert...
Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Es wird nicht besser werden, es kann gar nicht...
Es müßte schon ein Wunder geschehen, und Wunder gibt es selten...
Ich habe dem Zweifel schon die Koffer gepackt... Jetzt muß ich sie nur noch vor die Tür stellen...
Aber es ist verdammt kalt zum Rausgehen...
Thiara - 21. Januar, 12:23
1357 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Alltagsgeschichten...
Entscheidungen sind so ein Thema für sich... Ich kann einfach keine treffen... Zumindest nicht ohne stundenlanges Grübeln... Fiel mir schon immer schwer... Egal ob es kleine Entscheidungen oder große sind...
Was koche ich heute? Was ziehe ich heute an? Was mache ich am Wochenende? Soll ich lieber das oder lieber das... Und so weiter...
Selbst meinen Geburtstermin mußte ich nochmal gründlich überdenken... Ganze elf Tage kam ich zu spät auf die Welt, weil ich mich nicht entscheiden konnte... Ich meine, das ist ja auch schon eine Überlegung wert... Wer weiß, was einen da erwartet... Das muß ja auch gründlich überdacht sein...
Gestern stand ich mal wieder vor einer Entscheidung. In diesem Falle war es nur eine kleine...
Soll ich..? Soll ich nicht..? Soll ich..? Was wäre wenn..? Was wäre wenn nicht..?
Lieber erst mal eine der zwei besten Freundinnen fragen...
Eigentlich schon wissen, was sie sagen wird...
Trotzdem fragen...
2 Stunden mit Freundin telefonieren...
Sich bestätigen lassen, daß man wußte, was sie sagen wird...
Sich bestätigen lassen, daß man nicht verrückt ist...
Sich bestätigen lassen, daß es noch andere entscheidungsunfreudige Menschen gibt...
Sich bestätigen lassen, daß man trotz manischer Tendenzen noch Freundin bleibt...
Sich über sich selbst totlachen...
Nochmal überlegen...
Entscheidung treffen...
Entscheidung wieder überdenken...
Entscheidung nochmal rückgängig machen...
Erneut nachdenken...
Verfluchen, daß die andere Freundin nicht auch noch da ist...
Gespräch mit erster Freundin rekapitulieren...
Am Gegenstand der Entscheidung rumbasteln...
Entscheidung treffen...
Entscheidung wieder rückgängig machen...
Entscheidungsunfähigkeit verfluchen...
Ein weiteres Mal am Gegenstand der Entscheidung rumbasteln...
Entscheidung nochmals überdenken...
Auf´s Klo gehen...
Versuchen sich mit gleichzeitigem Internetsurfen und Fernsehen abzulenken...
Sich darüber ärgern, daß es nicht funktioniert...
Entscheidung weiter überdenken...
Gegenstand der Entscheidung ein letztes Mal anschauen...
Und noch ein letztes Mal...
Und ein allerletztes Mal...
Stoßgebet zum Himmel schicken...
Entscheidung treffen...
Augen schließen...
Entscheidung ausführen...
Durchatmen...
Weitergrübeln...
Darüber nachdenken, ob die Ausführung der Entscheidung richtig war...
Grübelnd einschlafen...
Aufwachen und weitergrübeln...
In die Arbeit gehen und auf ein Zeichen warten...
Ein Zeichen bekommen...
Über Zeichen nachdenken...
Zeichen an Freundin schicken...
Antwort abwarten...
Über Zeichen diskutieren...
Folge-Entscheidungen überdenken...
Abschließend die netten Männer in den weißen Jacken anrufen (die mit den weißen Turnschuhen)...
Einen leckeren Kaffee mit ihnen trinken...
Und weiterleben...
Thiara - 15. Januar, 18:24
1509 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Alltagsgeschichten...
Zugenommen oder abgenommen?
5 Kilo abgenommen und an Erfahrung zugenommen...
Haare länger oder kürzer?
Kürzer...
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich hoffe, ich war weitsichtiger bei meinen Entscheidungen...
Mehr ausgegeben oder weniger?
Wahrscheinlich mehr. Zählt geklautes Geld auch..?
Der hirnrissigste Plan?
Ich plane nie irgendwas...
Die gefährlichste Unternehmung?
Mich auf dem Weg zu mir selbst gemacht zu haben...
Der beste Sex?
Wenn ich doch endlich mal richtig dazu kommen würde... Aber definitiv sehr humorvoll und ausbaufähig...
Die teuerste Anschaffung?
Mich beklauen zu lassen...
Das leckerste Essen oder Getränk?
Met mit Kirsch, Met mit Haselnuß, Met mit Vanille, Met mit Met, Met mit.... Ich hör jetzt lieber auf....
Das am meisten beeindruckende Buch?
Wurde 2008 nicht von mir gelesen...
Der ergreifendste Film?
Kann mich nicht erinnern...
Die beste CD?
Hatte keine Muße zum Musikhören...
Das schönste Konzert?
Kommt erst im Mai 2009...
Die meiste Zeit verbracht mit...?
Grübeln, nachdenken, zweifeln, träumen....
Die schönste Zeit verbracht mit...?
Kann ich nicht schreiben, er könnte ja mitlesen... Will mich doch nicht outen...
Vorherrschendes Gefühl 2008?
Resignation, Hilflosigkeit, Wut, Trauer, Depression, Geilheit, wiederkehrende Lebenslust...
2008 zum ersten Mal getan?
Gleichgültig gewesen...
2008 nach langer Zeit wieder getan?
Herzklopfen gehabt...
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Beklaut zu werden, den Liebeskummer meines Ex-Freundes wegen einer anderen Frau ertragen zu müssen, Karpaltunnelsyndrom bekommen zu haben
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Nie die Hoffnung aufzugeben...
Das schönste Geschenk, das ICH jemandem gemacht habe?
Mein Herz geöffnet...
Das schönste Geschenk, das MIR jemand gemacht hat?
Mein Herz geöffnet...
Der schönste Satz, den jemand ZU MIR gesagt hat?
Danke bist echt lieb...
Der schönste Satz, den ICH zu jemandem gesagt habe?
Das habe ich lieber nur in Gedanken gesagt...
Beste Entscheidung?
Mich auf etwas eingelassen zu haben...
Schlechteste Entscheidung?
Viele, viele, viele...
Angst 2008?
Nie wieder glücklich zu werden...
Seltsam 2008?
Fast alles...
Nerv 2008?
Abgebrochene Telefongespräche...
Wutanfall 2008?
Mehrzahl bitte! Viele, heftige und immer noch viel zu wenige...
Persönlicher Höhepunkt des Jahres 2008?
Eine laue Sommernacht...
Persönlicher Tiefpunkt des Jahres 2008?
Mein einsamer Geburtstag...
2008 war mit einem Wort...?
Unfaßbar...
Notizen für 2009?
Never give up, never surrender!
Thiara - 9. Januar, 16:00
857 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Stöckchen...
Na so was... Was war das denn?
Gestern hatte ich doch tatsächlich mal einen guten Tag.
Ich fühlte mich den ganzen Tag beschwingt und fröhlich. Ich habe allerdings überhaupt keine Ahnung warum.
Alle Anzeichen sprachen eigentlich dagegen:
- Der Wecker klingelte
- Es war der erste Arbeitstag nach 2,5 Wochen Urlaub
- Die Arbeit stapelte sich und ca. 250 emails baten um Beachtung
- Das Telefon klingelte unaufhörlich
- Meine Ohren waren schon taub vor lauter Neujahrsgrüßen
- Die Milch in der Kaffeemaschine war leer und ich mußte 20 Schritte laufen um neue zu holen
- Der Blick auf meinen Kontostand war auch sehr traurig
- Schlecht war auch, daß meine Waage morgens zu mir sagte, ich solle nicht zu mehreren Personen auf sie steigen
- Die Nachtruhe war äußerst kurz und unruhig und die Träume ziemlich unterirdisch
- Die Haare standen kreuz und quer auf meinem Kopf ab
- Vom Gesicht ganz zu schweigen, Augenringe ohne Ende und eine vornehme Blässe
- Draußen herrschte arktische Kälte und drinnen eigentlich auch
- Meine Hand tat tierisch weh (Scheiß Karpaltunnelsyndrom)
- Mein Kopf brummte
- Mein Herz schmerzte
Was war also geschehen? Ich weiß es wirklich ganz ehrlich nicht.
Lag es daran, daß ich mir an Neujahr geschworen habe, daß dieses Jahr alles besser wird?
Oder daran, daß ich (wenn es nicht besser werden würde) mir geschworen habe an Silvester 2009 aus dem Fenster zu springen?
Konnte es vielleicht sein, daß ich einfach nur einen schönen Urlaub hatte und mal ansatzweise erholt war?
Kam es eventuell von der guten Pflege bei meiner Mama?
Oder kam es etwa vom vielen Lachen in den letzten paar Tagen? - Danke Du Süße, Danke Ihr Süßen und Danke Du Süßer ;-) -
Ich meine, mein armer Körper und meine arme Seele sind ja an Lachen gar nicht mehr gewohnt. Das kann einen schon aus der Bahn werfen.
Oh mein Gott, ich hoffe, daß jetzt nicht jeder Tag so fröhlich wird. Könnte ja anstrengend sein, die Leute kennen mich ja nur noch mißmutig. Wenn das mal keine Fragen aufwirft.
Und wenn das so weiter geht, dann bin ich im Jahre 2010 immer noch auf dieser Welt und springe nicht aus dem Fenster. Nicht auszudenken...
Hm, ich sollte mir ernsthaft überlegen, wie ich meine schlechte Laune wieder zurückbekomme. Nicht vorstellbar, daß mich jetzt aufgrund dessen auch noch jemand zurück anlächelt oder gar mag.
Um Gottes willen, ich muß sofort wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen:
- Ich werde sofort auf´s Klo rennen, in den Spiegel schauen und nach Falten, Pickeln oder sonstigen Häßlichkeiten suchen
- Wenn das nicht hilft, werde ich noch mal meinen Kontostand anschauen, meine Schulden zusammenrechnen und die Jahrzehnte ausrechnen, wann das wohl alles bezahlt sein wird
- Oder ich denke über mein bisheriges Leben nach und darüber, daß ich eigentlich nix wirklich Wichtiges erreicht habe
- Falls diese Maßnahmen noch nicht ausreichen, werde ich mir alte Fotos raussuchen, die bezeugen, daß sogar ich mal jung, schlank und schön war. Dann werd ich drüber jammern, daß nun der totale Gegenzustand herrscht
- Ich könnte auch furchtbar traurige Musik hören und heulen, weil mich niemand liebt oder in mich verliebt ist
- Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß das alles noch nicht geholfen hat, kann ich immer noch meinen Ex-Freund anrufen. Er könnte mich dann wie immer anschnauzen, daß ich immer nur ungeklärte Dinge klären will, daß ich nie auf seine doch jetzt wirklich wahren Versprechen eingehe und daß ich überhaupt nur noch an mich selber denken würde und ein Schwein bin und seine Worte gar nicht glauben würde und und und... Und wenn er dann noch so wie bei jedem Telefonat auch noch mitten in meinem Satz auflegen würde, dann wäre das noch das Tüpfelchen auf dem I.
Moment, mein Handy klingelt gerade...
„Hallo...?“
„Überleg Dir mal bitte, was ich alles für Dich tue und Du denkst nur an Dich. Denk mal darüber nach!“
*KLACK*
Tut, tut, tut, tut, tut...
Oh, danke für´s Gespräch, mir geht´s schon viel schlechter...
Silvester 2009 ist gerettet...
Thiara - 8. Januar, 13:40
1156 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Alltagsgeschichten...
Gerade jetzt ist es mal wieder soweit... Im Büro ist es still, alle sind zum Essen. Ich habe keinen Hunger. Zumindest nicht nach Essen. Ich habe keine Lust auf meine Arbeit, die Gedanken schweifen ab. Zu Dir, zu mir, zu euch, in die Vergangenheit... Die Tränen schießen mir in die Augen, mitten im Büro, an meinem Schreibtisch. Ich schaue aus dem Fenster. Der Himmel ist grau, Schnee bedeckt die Gehsteige, die Straßen sind frei und ein paar Flöckchen bahnen sich noch ihren Weg zur Erde. Ich sitze im Warmen und doch ist mir kalt... Im Innern kalt. Es fahren Autos vorbei und Leute laufen mit ihren Schirmen entlang. Eine Frau mit Schirm und Kinderwagen geht ins Haus. Alles sieht so friedlich aus und ist es doch nicht. Die Bäume ganz kahl und mit Schnee bedeckt, ein Vogel fliegt vorbei. Und meine Gedanken auch... Vor meinem inneren Auge entsteht ein Bild, meine Uroma nimmt meine Hand und sagt: „Alles wird gut!“ Aber sie hat nicht gesagt wann. Und so warte ich darauf, daß alles gut wird, ungeduldig und geduldig zugleich. Ich müßte so vieles tun und kann nicht, bin wie verzaubert von den Schneeflocken. Sie fallen einfach vom Himmel und gehen ihrer Bestimmung nach. Wenn doch alles so einfach wäre. Alles ist still, der Schnee dämpft die Geräusche. Ach, hätte ich doch Schnee im Kopf, um meine Gedanken zu dämpfen, um sie weniger laut zu machen, damit ich wenigstens durch den heutigen Tag komme. Und nicht wieder einen weiteren Tag verschwende mit sinnlosen Gedanken, sinnlosen Gefühlen und sinnlosen Taten.
Die Stimmen und Kollegen kommen wieder, das Fenster wird aufgerissen, und alle Geräusche sind wieder da.
Auch die in meinem Kopf...
Thiara - 12. Dezember, 12:51
527 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gegenwärtiges...
Ich will Dich... Jetzt und sofort... Ich will nicht länger warten... Ich will Dich spüren... In mir und auf meiner Haut... Ich sehne mich nach Deiner Berührung, nach Deinen Händen und nach Deinen Augen... Ich will Deine Hände spüren... Deine Zunge und Deine Lippen hinterlassen feuchte Linien auf meinen Körper... Spuren Deines Verlangens... Meine Brüste schwer in Deiner Hand, meine Knospen strecken sich Dir entgegen... Deine Hände, überall auf meinen Körper... Mein Herz wird leicht und mein Körper will mehr, immer mehr... Hör nicht auf, mach weiter, stille mein Verlangen... So lange her, so unendlich lange... Deine Haut so weich, Deine Küsse so süß... Dein Begehren heizt mich an... Ich will Dich herausfordern, Deinen Schutzwall einreißen... Deine Blicke sagen mehr, als Du jemals mit Worten sagen könntest und würdest... Ich will Dich spüren, Deinen Körper, Dein Herz und Deine Seele, Dein Innerstes... Alles von Dir... Erzähl mir mit Deinem Körper, was Du mit Worten nicht sagen willst, laß Deine Sorgen los, wenigstens für einen Moment... Mein Schoß wird warm, ich nehme Dich auf... In mein Herz und meine Seele... Untrennbar verbunden, wenn auch nur für eine Weile... Du flüsterst mir ins Ohr, Deine Worte so süß und verführerisch, es ist mir egal, ob alles vielleicht nur eine Lüge ist... Hör nur nicht auf, nie mehr... Laß mich eintauchen in dieses Gefühl, laß es mich bewahren für Tage, an denen es mir schlecht geht und alles grau ist... Knips das Licht in meiner Seele an und laß es leuchten... Deine Hände umklammern meinen Hintern, ziehen mich an Dich... Deine Finger spielen mit mir, liebkosen mich, wandern immer tiefer... Mein Atem wird schwer, ich lasse alles los, ich kann nicht mehr klar denken... Weiter, immer weiter... Ich will explodieren und meinen Panzer sprengen... Weiter, immer weiter...
Danach hälst Du mich im Arm, Deine Hände streicheln mich und Deine Worte auch...
Alles so natürlich, so normal...
Als wären unsere Körper und Seelen schon immer eins gewesen...
Thiara - 10. Dezember, 17:51
3200 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gedankensplitter...
Verfaßt irgendwann zwischen Juli und Oktober 2008
Even if you don´t know...
And wherever this may lead...
I´ve met you in my deepest darkness
You have touched
my senses
my soul
and my heart
and you have brought me back the long forgotten
lust for life
Danke...
Thiara - 25. November, 14:57
1250 Flügelschläge - aufbewahrt unter
Gedichte und Weisheiten...